Eins und eins, das macht zwei, Drum kuss und denk' nicht dabei, Denn denken schadet der Illusion. Alles dreht sich, dreht sich im Kreis, Und kommst du mal aus dem Gleis, War's eben Erfahrung ? anstatt Offenbarung ? Was macht das schon.
Der Mensch an sich ist einsam Und bleibt verlassen zuruck. Sucht man sich nicht gemeinsam Ein kleines Stuck von dem Gluck; Dem Gluck, das man mit Fußen Ein ganzes Leben lang trat, Das man mit ein paar Kussen Plotzlich zuhause hat.
Eins und eins, das macht zwei, Ein Herz ist immer dabei, Und wenn du Gluck hast, dann sind es zwei. Das Rezept wird keiner erfinden, Das wird keiner ergrunden, Mal bleibt's fur's Leben Und mal bleibt es eben nur Liebelei.
Der Mensch an sich ist feige Und schamt sich fur sein Gefuhl, Dass es nur keiner zeige, Weil die Moral es so will. Doch wenn im Fall des Falles Er sich im Dunkeln versteckt, Der liebe Gott sieht alles Und hat ihn langst entdeckt.
Eins und eins, das macht zwei, Drum kuss und lachle dabei, Wenn dir auch manchmal zum Heulen ist. Glucklich, wer das Heute genießt Und, was vorbei ist, vergisst. Es kommt, wie es kommen muss: Erst kommt der erste Kuss, Dann kommt der letzte Kuss, Dann der Schluss.
Mit 16, sagte ich still: Ich will, Will groß sein, will siegen, Will froh sein, nie lugen. Mit 16, sagte ich still: Ich will, Will alles oder nichts.
Fur mich soll's rote Rosen regnen, Mir sollten samtliche Wunder begegnen, Die Welt sollte sich umgestalten Und ihre Sorgen fur sich behalten.
Und spater, sagte ich noch: Ich mocht verstehen,viel sehen, erfahren, bewahren. Und spater, sagte ich noch: Ich mocht Nicht allein sein und doch frei sein.
Fur mich soll's rote Rosen regnen, Mir sollten samtliche Wunder begegnen, Das Gluck sollte sich sanft verhalten, Es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten.
Und heute, sage ich still: Ich sollt Mich fugen, begnugnen, Ich kann mich nicht fugen, Kann mich nicht begnugnen: Will immer noch siegen. Will alles, oder nichts.
Fur mich soll's rote Rosen regnen, Mir sollten ganz neue Wunder begegnen,
Mich fern vom alten neu entfalten, Von dem, was erwartet, das meiste halten. Ich will, ich will
Ich mochte am Montag mal Sonntag haben Und ≫Feierabend≪ vorm Aufstehn sagen. Ich mochte ganz sorglos verreisen konnen Und Erdteile wie meinen Garten kennen.
Ich mochte mal etwas sehr Nutzloses kaufen Und barfuß allein durch den Kongo laufen. Ich mochte mit dir nach Australien fliegen Und Sonnenbrand am Mississippi kriegen.
Ich mochte im Winter mal Sommer haben Und nachts in romischen Brunnen baden. Ich mochte einmal in Juwelen wahlen Und mich als Schwan unter Enten fuhlen.
Ich mocht' meine eigenen Nerze zuchten Und mich an die Brust eines Stierkampfers fluchten. Ich mochte im Juli das Mittelmeer pachten Und von meiner Jacht die Kuste verachten.
Ich mochte am Montag mal Sonntag haben Und nie mehr in drohenden Rechnungen graben. Ich mochte nach keiner Beford'rung mehr streben Und meinem Alltag den Abschiedskuss geben.