Disc 1 | ||||||
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1. |
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Kapitel elf.
Die ersten zehn konnen wir vergessen. Versuch Nummer vier auf'm Bogen Papier ist keinen Pfennig wert. Derselbe Larm in der gleichen Stadt. Jeden Tag aufs eigene Klo. Mittags noch vom Fruhstuck satt. Oder war's nicht so? Bucher dieser Art langweilen mich und machen mich schlapp. Die Kritiker sind nicht zimperlich und schießen mich ab. Die Augen zu und mit Konfetti in meinem Haar, lass ich mich zwischen die Zeilen fallen und mach' es wahr. Wunderland, ich und Wirklichkeit, wir hatten uns verlaufen. Mit Absicht hat man festgestellt: Wir waren einen saufen. So wie die Dinge liegen bleib' ich noch ein Weilchen weg, fur die Ewigkeit nur einen Augenblick. Denn zu warten hat keinen Zweck. Kapitel elf. Die ersten zehn konnen wir vergessen. Fur'n Kuss auf'm Mund zum Valentinstag, wurd ich es tun. Dafur renne ich und uberschlag' ich mich und werfe noch'n Geldstuck ein. Die Jukebox spielt dein Lieblingsstuck: "Blue Valentine". Eine Comic lesende Kellnerin ist mir lieber als'n Drogentrip. Fur meine Fehler hab' ich zahlen mussen. Dafur sind wir quitt. Oder kann es sein, dass ich mich irre? |
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2. |
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Es gibt so viel gebrochene Herzen.
Es gibt so viel Einsamkeit. Es gibt so viel Liebeskummer. Es bleibt der Ewigkeit zu viel Zeit. Es gibt so viel erschlagene Gesichter. Es gibt so viel Nadeln im Kopf. Es gibt so viel graue Wochentage. Und viel zu viel uble Tricks im Spiel. Von alledem so viel, nur von dir krieg ich zu wenig. Es gibt so viel neunmalkluge Spruche So viel von dem: Jedes Teil nur 5 Mark. Es gibt so viel Leuchtreklame. Fur dich und mich ein neues Horoskop jeden Tag. Es gibt so viel Morder wie Gesetze. Es gibt so viel nackte Gewalt. Es gibt so viel korrupte Richter Unendlich viel Tragik in der Irrenanstalt. Von alledem so viel, nur von dir krieg ich zu wenig. Es gibt so viel Sonnenuntergange und 1000 Sterne am Firmament. Es gibt so viel arme Teufel heute nacht, deren Schicksal niemand kennt. Es gibt so viel heulende Wolfe In jeder Stadt Glockengelaut. Und wusst ich bisher nicht, woran es mir fehlt, weiß ich es jetzt, und sag es dir heut': Von alledem so viel, nur von dir krieg ich zu wenig |
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3. |
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Wir legen ab und fahr'n nach Singapur
mit 'nem Schiff aus schabigem Holz Auch wenn der Wind uns das Segel zerreißt wir mussen weiter, immer weiter, was soll's Der Heizer aus China will nach Hause Blast der Wind nicht kriegt er viel zu tun Unsere Weisheiten jagt er durch die Dampfmaschine Ist gegen Pocken und Pest immun Der Schiffskoch gebor'n in Sizilien hat langst die Weltrezeptur erkannt Segelnd uber die Meere tragt er die Botschaft in ein fernes Land Der Steuermann nennt sich Napoleon Gespalten brullt er in die Nacht Kommt er mude aus der Schlacht wieder zu sich wird das Steuer mit 'nem Strick fest gemacht Und das Kommando fuhrt ein deutscher Kapt'n Sein linkes Bein hat er im Krieg verlor'n Lange schon keine Heimat mehr Er will in Singapur ein Leben von vorn Von der Segelspitze bis zum Kiel auf diesem Schiff haben alle dasselbe Ziel All unsere Traume und fernen Gedanken fallen in der Nacht mit dem Regen auf holzerne Planken |
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4. |
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Auf'm Gang zweiter Klasse
Poltere ich durch die Nacht Diese gottverdammte Kalte Hat mich wachgemacht Hab nichts zu essen, nichts zu trinken Auch kein Wasser auf'm Klo Nur ein paar Kinder sind wach Und machen Krach irgendwo Ich hab' den Blues wenn ich sitze Ich hab' den Blues wenn ich steh' Denn meine ubermuden Knochen Tun mir ubel weh |
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5. |
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Du wurdest voll gelinkt ubern Tisch gezogen
Skrupellos irregefuhrt auf frischem Leim Zu schnell genickt und ?ja“ gesagt Blind wie ein Katzenkind am ersten Tag Du bist losgerannt hast das Segel gespannt mit dem Wind Resolut beim uberholen Im Ubermut zu viel gewagt Blind wie ein Katzenkind am ersten Tag Du wurdest eingefahr'n auf einer schnellen Bahn Immer wieder derselbe Weg das gleiche Ziel Doch ohne den erhofften Sieg abgehakt Du warst blind wie ein Katzenkind am ersten Tag Wild jung und unerfahren Deine Rebellion wurde ausrangiert auf 'nem toten Gleis Peinlich spat gesehen woran es lag Du warst blind wie ein Katzenkind am ersten Tag |
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6. |
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Reiches Land in einer Marmorwand,
eingraviert mit Gold. Regen fallt aufs pure Geld, das Blut war nicht gewollt. Wieder mal mit den Grenzen gespielt, die Ehre verletzt. Zum Sturm die Trommel geruhrt, halbe Kinder aufeinander gehetzt. "Spurbar kalt dieser Abschied.", hatte er sich beklagt. "Ich kusse besser wenn ich dich wiederseh'.", hatte sie ihm darauf gesagt. Sie weiß: Endlich Abenteuer in der Kartenhaus-Mannerwelt. Der rote Regen muß erst ins Tal hinab, eh' sie in sich zusammenfallt. Reiches Land in einer Marmorwand, eingraviert mit Gold. Regen fallt aufs pure Geld, das Blut war nicht gewollt. Mit Gottes Segen in die Holle geschickt. Einfach alles wurde verbrannt. Zu spat um umzukehren jetzt. Er hat den Wahnsinn langst erkannt. "Es geht nach Hause!", wurde plotzlich befohlen. Was erhalten blieb ins Depot zuruck: eure Knarren und Pistolen. Gluck, er hatte nicht mit dem Leben bezahlt. "Willkommen zu Hause", hatten die Kinder gemalt. |
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7. |
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Alle Wege fuhren nach Rom,
hattest du gesagt. In jeder Antwort ein leises Om, wenn ich was frag'. Tauch mich in deine Farben! Nimm mir mein Schwarzweiß! Tauch mich in deine Farben! Ohne Warnung, jetzt gleich! Es gibt so viel, was mich interessiert, in deiner Welt. War viel zu brav, hab nichts ausprobiert, nichts weiter angestellt. Mein Gefieder wurde bunt wie ein Regenbogen. Das hassliche Kuken wurde flugge. Und ist einfach weggeflogen. Mit all deinen Farben, in ein aderes Schwarzweiß. Mit all deinen Farben, ohne Warnung, dann gleich. |
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8. |
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Amsterdam, zu spat fur eine Luge.
Karneval wird im Kaffee serviert. Rund um die Uhr buntes Theater. Das Glitzerspiel hat sich selbst inszeniert. Die Top-Modelle sind jung und schon. Wasserperlen auf der Haut. Man schaltet alle Ampeln auf grun, eh' sich die Karavane staut. Ein Komodiant schneidet nur Grimassen, nur - außer Kleingeld gibt das nichts her. Leih' deine Zeit dem Einarm-Banditen, Und du brauchst deine Bibel nicht mehr. Das wunde Thema - bitte schneid' es nicht an. Ob Schicksalsschlag oder gewollt, klar, wer das Tempo nicht durchhalten kann, wird vom Skateboard uberrollt. Amsterdam, zu spat fur eine Luge. Karneval wird im Kaffee serviert. Rund um die Uhr buntes Theater. Das Glitzerspiel hat sich selbst inszeniert. Hol' mir die Nacht, hol' mir das Meer. Das Wasser spiegelglatt. Lauf den Sirenen hinterher, und verlasse diese Stadt. |
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9. |
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10. |
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Ich bin krank liege im Bett
Und du kommst mich besuchen Weil du mir eine Freude machen willst, nur Ich kann dir nicht glauben, wenn du von Gott erzahlst Kann dir nicht glauben, daß du dich fur mich qualst Deine Gurus sind mir fremd deine Blicke zu intelligent Ich kann dir nicht glauben, was du mir prophezeist Erzahlst mir von Dingen, die ich langst schon weiß Ich brauche deine Lehre nicht, brauch nicht deinen guten Rat - Und uberhaupt - Ich brauche nicht deine Erlosung, Brauch nicht diesen einen Weg Vielleicht nur 9x9 m Holzparkett Um zu tanzen bis nichts mehr geht Ich bin krank... Ich kann dir nicht glauben, wenn du von Liebe sprichst Kann mir echt nicht vorstellen, wie du Herzen brichst Deine Wahrheit ist verbogen, die Geschichten sind glatt erlogen |
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11. |
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Die Erde ist rund
und der Gluckswurfel eckig Die Madchen sind bunt und Schweine sind dreckig So einfach stehn die Dinge nun auch wieder nicht Denn wer weiß schon genau wann so ein Krug zerbricht Deine Augen die glanzen, wenn wir uns seh'n Du bist traurig, wenn wir auseinandergehn Wie oft hab ich dir das nun schon klargemacht Auch wenn Regenwolken weinen, ein Clown der lacht. Oh Maggie - du bist so wunderschon Oh Maggie - mit jedem Tag hab ich dich lieber Oh Maggie - komm schon und laß mich gehen Ich versprech dir auch ganz ehrlich nachstes Jahr komme ich wieder Dann heiraten wir und haben viele Kinder Wir ziehen aufs Land, denn dort lebt es sich gesunder Wenn ich mich am Abend dann zu dir leg Fluster ich dir in dein Ohr und das geht: Oh Maggie - du bist so wunderschon Oh Maggie - mit jedem Tag hab ich dich lieber Oh Maggie - komm schon und laß mich gehen Ich versprech dir auch ganz ehrlich ich komme wieder Und wenn wir dann 72 jahre alt sind Kommen die Enkel uns besuchen Ich kuss dich auf die Strin mein Kind Und du backst uns 'nen Zuckerkuchen Die Erde ist... Oh Maggie... |
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12. |
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Wenn wir uns wiedersehn
Dann gieß ich die'n Glas Bier in den Ausschnitt Du beballerst mich mit Ketchup Wenn wir uns wiedersehn Wenn wir uns wiedersehn Dann wurg ich dich mit Spaghetti Du knallst mir 'ne Stiege Eier auf'n Kopf Wenn wir uns wiedersehn Wenn wir uns wiedersehn Wer weiß wann wir uns wiedersehn Aber dann, wenn wir uns wiedersehn Werden wir uns lieben Wenn wir uns wiedersehn Dann fliegen die Torten Wie Ufo's durch die Luft Wenn wir uns wiedersehn Wenn wir uns wiedersehn Wer weiß wann wir uns wiedersehn Aber dann, wenn wir uns wiedersehn Werden wir uns lieben... |