Es gibt einen Vogel, den haben Matrosen zum Herrscher gekront; er fliegt um die Erde vom Sudpol nach Norden. Kein Ziel ist zu weit: Der Albatros kennt keine Grenzen.
Er segelt mit Wurde, durchwandert die Lufte, als war er ein Gott; er folgt ihren Schiffen auf Hochsee, durch Klippen, berauschend sein Flug: Er sucht ihren Weg durch die See.
Und kraschen die Sturme mit rauher Gewalt auf den Ozeanen so unendlich weit, dann fliegt er mit Feuer und steigt ungeheuer zur Freiheit der Meere.
Doch wenn er gefangen in armdicken Schlingen mit Tucke und List, dann brechen die Schwingen; es trauert das Meer, das den Herrscher vermißt: Gefangen sein heißt fur ihn tot.
Die Sklaven der Erde, verhohnt und geschunden, sie teilten sein Los, wenn er lag gefesselt, verblutend am Ufer, gebrochen sein Flug: Der Albatros war ihr Symbol.
Doch ruft ihn die Weite, die endlose Macht, dann sturmt er ins Freie mit maßloser Kraft; er schwingt seine Flugel, sprengt Schlosser und Riegel der Fesseln und Ketten.
Und turmen sich Wande und greifen ihn Zwingen aus Wolken wie Blei; und schlagen ihn Blitze, er kampft mit den Schwingen das Hindernis frei. Er findet den Weg auch im Orkan.